MOSONI  DUNA, Ungarn

2 Tage im Kanu unterwegs


Vorweg schon die Bilanz:

es war unvorstellbar schön – und weil es sich kaum beschreiben lässt, muss man diese Tour einfach selber machen.



So viele Eindrücke, so wunderbare Flusslandschaften, so grandiose Details ... stets begleitet vom gleichmäßigen Eintauchen der Paddel ins Wasser.

 

Hier mein ganz persönlicher Erlebnisbericht:

 

... angefangen hat es anders als geplant. Nachdem die angemeldete Fünfpersonengruppe wider Erwarten aus verschiedensten Gründen absagen musste, befahren wir die Mosoni Duna mit nur einem Kanu zu Zweit.

 

TAG 1:  ANREISE


Gut vorbereitet dank genauer Checkliste und Anfahrtsbeschreibung geht es mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Tour wo das Boot startklar gemacht wird.  Für mich fast unglaublich zu sehen, wie viel Gepäck das Kanu am nächsten Morgen wird aushalten müssen. Zelt, Proviant, Schlafsäcke, Matten, Bekleidung, Wertsachen, einen Kanister mit Trinkwasser, Erste Hilfe Equipment, Ersatzpaddel, Pumpe,....


Nach einem gemütlichen Abend mit vielen Geschichten schlafe ich mit dem Rauschen des Wassers im Ohr ein. Noch ohne Ahnung, wie es sein wird, das erste Mal im Leben einen angeblich wunderschönen Fluss zu befahren und wie es sich anfühlt, 28 km in einem sehr ruhigen Gewässer zu paddeln ....

 


TAG2:

 

Von Rajka/ Dunakiliti nach Halaszi

 

mit

NORBERT:


Gemütsruhe, Kompetenz und Klarheit. So würde ich den Guide beschreiben.

 

Nachdem ich mit Schwimmweste und geeignetem Paddel ausgestattet bin, weiß, was eine Paddelbrücke ist, die richtige Paddeltechnik ausprobiert habe und die wichtigsten Kommandos kenne, geht es endlich los. Danke Norbert, für deinen stressfreien, angenehmen Einführungskurs!

Das rot-schwarze Kanu mit dem Aufdruck ADVENTURE setzt sich in Bewegung ....

 

Mit wie vielen besonderen Begegnungen mich die Natur bereits in den ersten zwei Stunden belohnt, wird mir unvergessen bleiben. Schwäne, Graureiher, Silberreiher, Kormorane und unzählige andere Wasser-, Greif- und Singvögeln kreuzen unseren Weg. Wir beobachten Rehe, die den Fluss queren und sehen unzählige Spuren von Bibern. Ein Jungtier gleitet neben uns ins Wasser und taucht nach ein paar Sekunden elegant ab. Unglaublich .... Ich fühle mich reich beschenkt.


Nach zwei Stunden die erste Pause. Ich beginne meinen untrainierten Körper zu spüren und es tut gut, sich kurz die Beine zu vertreten.


Im Laufe der nächsten Etappe wird das Paddeln immer mehr zum automatisierten Bewegungsablauf. Ein Rhythmus, mit dem wir uns durch die langsame Strömung des Wassers fortbewegen. Ruhe mit besonderen Hörerlebnissen. Es klingt grandios, wenn Schwäne aufsteigen und durch die Luft segeln, wenn sich Enten über die Ruhestörung beschweren und Wildschweine grunzend durch das trockene Schilf brechen.

 

Das Ufer der Mosoni Duna ist in diesem Streckenabschnitt vielfältig, urwaldähnlich und naturbelassen. In vielen Schleifen bahnt sich das Wasser seinen Weg. Ich lerne den Bogen- und Steuerschlag.

Nach 4 Stunden ein schöner Platz zum Jausnen im Windschatten einer kleinen Hütte.

Eigentlich hätte ich jetzt schon genug, aber der Guide behält die Zeit und die noch zu fahrenden Kilometer im Auge und weiter geht´s ...

Die letzten 8 Kilometer fühlen sich lange an. Der Fluss wird breiter. Unaufhörlich dringen die Paddel ins Wasser ein... wir reden und schweigen, lassen uns immer wieder ein wenig treiben.... und irgendwann taucht er auf. Der Campingplatz in Halaszi.

Wir haben unser Tagesziel erreicht. Müde, aber auch irgendwie stolz und glücklich fall´ ich nach einer heißen Dusche und einem guten Abendessen todmüde ins Bett...

Noch kann ich mir nicht vorstellen, am nächsten Tag 34 km zu paddeln ....

 


TAG 3:


Von Halaszi nach Novakpuszta


Ein strahlender Tag. Ich spüre die ungewohnte Bewegung vor allem in den Schultern. Der Guide meint, das ist ganz normal und die neuerliche Bewegung die beste Therapie....

mal schauen....

Der heutige Streckenabschnitt bietet ein neues Bild. Der Fluss bleibt breiter und es geht öfter durch besiedelte Gebiete.

Wir queren Brücken und müssen einen Niveauunterschied des Wassers mittels einer Schleuse überbrücken. Wegen des geringen Wasserstandes heißt das Entladen, das Kanu ein kurzes Stück tragen, wieder Einladen und weiterfahren. Im seichten Wasser entdeckt Norbert einen Fluss-Skorpion und wir machen eine kurze Pause auf der Schleusenmauer.

Die Stunden vergehen. Eine Ringelnatter schwimmt an uns vorbei, die ersten Stockenten präsentieren ihren Nachwuchs und unsere Fortbewegung hat etwas Meditatives. Ich freue mich über die Momente mit Rückenwind und bin froh, dass der Guide mein Gesicht nicht sieht, wenn mir Gegenwind ins Gesicht bläst. Norbert bleibt positiv und freut sich über jede kühle Brise ....

So vergehen die Stunden und nach einer weiteren Pause erreichen wir in der Abendsonne unser Ziel.



Wir sind gut angekommen. So könnte das Leben noch lange weitergehen!

 

Danke, Norbert für diese unvergesslich wunderbare Tour. Danke für den guten Paddelkurs, deine Erklärungen, deine Ruhe und Geduld und deine sichere, feine und humorvolle Art, diese Tour zu leiten.

Jetzt sitze ich im Zug nach Hause und merke trotz der Anstrengung wie sehr mich die körperliche Betätigung entspannt hat. Kein Muskelkater – nur wunderschöne Bilder im Kopf.

Ich werde viele Eindrücke in den Alltag mithineinnehmen und freue mich schon jetzt auf ein neues Kanu-Abenteuer mit SUNSPLASH CANOEING!!!

 

Christina